ueber mein leben
ich bin gestern erst an meinem ehemaligen kindergarten und dann an meiner ehemaligen schule vorbeispaziert. dass mir der kletterbaum auf der spielwiese des kindergartens heute winzig klein vorkommt kann ich nachvollziehen, ich verstehe aber nicht, wieso mir dasselbe auch mit dem pausenplatz der schule passiert, mit den kletter- und reckstangen, der turnhalle, der weitsprunganlage. mit 12 gehörte ich zu den grössten in meiner klasse und war maximal 20 cm kleiner als ich es jetzt bin.
mir fiel auch wieder ein, wie wir uns damals an den reckstangen stundenlang komplizierte kunststücke vorführten. heute würde mir wohl schon ein einziger klimmzug mühe bereiten.
brigitte - 14. Sep, 00:16
müssen
sie und ich noch feilen. zu lange stau gestanden, zu spät beim stadion angekommen, zu lange um das stadion herumlaufen müssen.
ich sass auf dem klo als das tor für die iren fiel, und während ich am imbissstand in eine wurst biss, schafften die schweizer den ausgleich. als wir dann endlich auf unseren plätzen sassen (nicht wirklich unseren, die waren schon längst besetzt), fiel bis zum spielende kein tor mehr. wirklich schlimm war das nicht, mich faszinierte die stimmung im stadion sowieso mehr als das was auf dem spielfeld passierte. und ich kann in zukunft vor dem fernseher alle schweizer schlachtrufe zweisprachig mitsingen.
wird das haus in dem man wohnt zur baustelle, erweitert man ungewollt sein heimwerkerfachwissen und kennt sich bald einmal mit sicherungen und wasserboilern aus. man lernt, dass handwerker sich untereinander mit der berufsbezeichnung
anreden anschreien («hey schreiner, auto umparkieren», «scheisse maler, was soll denn das?») und erweitert - wie
vorausgesagt - seine fremdsprachenkenntnisse. deshalb begrüsste ich unseren kurier heute morgen mit der neuigkeit, einige wörter albanisch zu sprechen und präsentierte ihm wohl einen schwall fluchwörter, er schaute mich nämlich erschrocken an und sagte: «nimm diese wörter nie nie nie mehr in den mund, versprich mir das!»
für manche wäre von vorteil, sie sähen auf meiner stirn folgendes geschrieben: «vorsicht zicke, ich zicke zurück dass dir hören und sehen vergeht.»
es ist wirklich pech, wenn man sich freitagabends nach einer stunde joggen für ein schönes warmes bad vor dem zubettgehen entscheidet, eine passende cd in das cdrom-laufwerk legt, winamp startet, und dann nach fünf minuten in der badewanne feststellen muss, dass winamp auf «song repeating» eingestellt ist und man, bleibt man in der wanne liegen, sich die nächste halbe stunde den song noch sechs mal anhören darf.
der getränkeautomat wollte und wollte meinen zwanziger nicht schlucken, was sich im nachhinein als logisch erwies, stammt die münze doch aus dem jahr 1897 und weist eine nicht mehr aktuelle legierung auf. meine
recherchen haben ergeben, dass die münze zu den ältesten heute noch gültigen weltweit gehört, was mich dann überlegen liess, welchen weg diese münze wohl schon gemacht hat, durch wieviele hände sie schon gewandert ist. als kleine hommage an
monk hätte ich sie dann am liebsten auch gleich unter das fliessende wasser gehalten und gründlich vom überhundertjährigen schmutz befreit. ich konnte mich aber rechzeitig noch stoppen.
brigitte - 30. Aug, 18:40
für kurze mittagspausen eignen sich gemischte salate, in eckige oder runde, meist durchsichtige plastikbehälter verpackt. solche salate sind in dieser stadt alle paar hundert meter als take-away zu kaufen, plastikgabel und serviette gibt es gratis dazu, die sauce kommt separat und kann vor verzehr über den salat geleert werden.
was das essen dieses salates höchst schwierig macht ist der fakt, dass der behälter randvoll mit salat gefüllt ist und die sauce ihren weg längst nicht bis ganz unten findet. lösung #1 wäre, zwei salatsaucen zu verlangen. nützt jedoch nicht viel, die obere hälfte des salates versänke so einfach noch mehr in der sauce als sie es sowieso schon tut. lösung #2 wäre, den salat mit der plastikgabel zu mischen. was zur folge hätte, dass gut ein drittel des salates auf der strasse, dem pult am arbeitsplatz oder ganz einfach da landen würde, wo ich gerade stünde. vielleicht geben sie einem deswegen ja die serviette mit.
brigitte - 27. Aug, 13:13
es wird damit zu tun haben, dass mein visuelles gedächtnis eher schlecht ist. wieso sonst gehe ich immer wieder davon aus, dass menschen, denen ich irgendwann einmal begegnet bin, sich nicht an mich erinnern, wenn wir später wieder aufeinander treffen? sie kommen mir auf der strasse entgegen und ich erkenne sie, lasse es mir aber nicht anmerken. wieso eigentlich? um sie oder doch eher mich vor einer peinlichkeit zu bewahren? wenn ich dann grusslos an ihnen vorbei gehe, passiert es immer wieder, dass ich ihren blick auf mir spüre. weil sie sich eben doch an mich erinnern, nur scheint es mir dann nicht richtig, so zu tun, als ob ich sie erst jetzt gesehen hätte.
brigitte - 25. Aug, 18:45
genau so wie ich ab einem bestimmten zeitpunkt nicht mehr jeden modetrend mitmachte, landet heute auch nicht mehr jedes neue modewort in meinem wortschatz. ich finde etwas «super», «mega», «genial», «cool», manchmal auch «geil». wenn ich richtig informiert bin, ist bei den jugendlichen gerade «hammer» im trend. für diesen ausdruck fühle ich mich nun wirklich zu alt, würde ich ihn trotzdem benutzen, sähen mich 20 jahre jüngere wahrscheinlich genau so schräg an wie ich als kind meine grossmutter, wenn sie etwas «toll» fand.
im gegensatz zu den modetrends kehren modewörter nicht wieder. schade eigentlich, wäre doch «s'zäni», wenn die kids von heute «krasses» auf einmal «lässig», «de hit», «bäumig» oder «tschent» finden würden.
brigitte - 24. Aug, 23:46
brigitte - 16. Aug, 10:32