zürcher badis in
bild.
bei einigen der bilder frage ich mich, wie ich es in diesen menschenmengen überhaupt jeweils aushalte. wobei ich diese orte am wochenende ja meistens bewusst meide, und ich gehe davon aus, dass es bilder von wochenenden sind.
brigitte - 24. Jul, 11:03
heute abend in der
barfussbar.
die musik war nicht ganz nach unserem geschmack, also setzten wir uns auf das aussenfloss der badi, tranken vodka orange und genossen die aussicht auf den beleuchteten limmatquai. wir warteten auf den mond. inzwischen war halb elf, und er war noch immer nicht aufgegangen. unsere gruppe bestand fast ausschliesslich aus bernern, und einer von ihnen meinte dann irgendwann: «muss ein berner mond sein».
die barfussbar ist ganz sicher die schönste fluss-/seebar in zürich. männer dürfen hier übrigens nur 3x die woche, und dann auch nur abends rein. tagsüber ist die badi nur frauen zugänglich.
und als wir uns dann, dank verspätetem mond mit genug vodka intus, auf den heimweg machten, suchten wir noch einige minuten nach unseren schuhen. damit die bar ihrem namen gerecht wird, gibt man die nämlich jeweils beim eingang ab.
brigitte - 13. Jul, 23:22
meine busfahrt morgens ins büro führt mich durch zürichs langstrasse, ganz sicher der schillerndste ort der stadt. heute morgen stiegen drei junkies zu, die ich auf gut 60 schätzte (und mir dabei noch überlegte, ob es denn junkies in dem alter gibt). alle drei offensichtlich nicht schon wieder sondern immer noch wach.
junkie #1: «ich sage euch, ist einfach nicht mehr dasselbe wie früher.. mit 20 schaffte ich locker 5 freinächte nacheinander, war danach immer noch topfit. jetzt mit 50 möchte ich mich nach einer freinacht am liebsten in der limmat ertränken.. aber eigentlich kein wunder, nach 30 jahren fixen..»
hätten die drei nicht so elendlich gestunken, hätte ich mich beim aussteigen umgedreht und gesagt: «meine herren, seien sie doch froh dass sie noch leben!»
brigitte - 13. Jun, 12:45
da finde ich dank meinen referrers ein
weblog, das (teilweise) in zürich geschrieben wird. und lese, dass diese person sich gerne in der
bertabar aufhält, meiner lieblingsbar bis zu meinem umzug ende januar.
ein bisschen vermisse ich meinen alten wohnort schon. die vielen strassencafés, bars, restaurants, beizlis. die multikulturelle atmosphäre. und auch wenn ich es nie geglaubt hätte, ich vermisse sogar das sonntägliche manu chao konzert für die gesamte strasse. nichts gegen manu chao, aber nachdem ich mir 4 sommer lang jeden sonntag mindestens 3 x die gesamte clandestino-cd anhören musste, war irgendwann die überdosis da.
und sosehr ich jetzt meinen balkon und den garten liebe: ich hatte ganz vergessen, wieviele insekten sich im sommer in wohnungen verirren. meine alte wohnung war irgendwie insektenfrei, ich vermute, dass das mit dem 3. stock und den abgasen zu tun hat. jetzt fliegen diese viecher dauernd um meinen monitor rum, und das stört enorm.
mit dem velo den hügel hinunter richtung innenstadt. sich durch den verkehr quälen, für jeden fahrradstreifen dankbar sein (es sind immer noch viel zu wenige). der seepromenade entlang, vorbei an strassenmusikern, studenten, familien, bratwurstverkäufern, eisständen, lebenskünstlern, enten und schwänen, und vielen menschen, die wahrscheinlich nirgendwo richtig hingehören und im sommer hier zu finden sind. der geruch von marihuana.
in der badi angekommen, badetuch am stammplatz ausbreiten. eincremen, hinlegen, warten, bis man richtig schwitzt und sich auf das kalte seewasser freut. die schrecksekunde, wenn man den ersten fuss in den see taucht, weil er jetzt im juni halt noch nicht angenehm warm ist. die fünf schrecksekunden, wenn man sich dann ganz ins wasser fallen lässt. und danach das einzigartige gefühl, wenn man richtung floss schwimmt, und weit hinten die schneeberge sieht. aufs floss hochklettern. sich hinlegen, trocknen lassen. sich auf die wellen freuen, wenn ein mit touristen beladenes schiff vorbeifährt. irgendwann, viel später, wieder ans ufer zurückschwimmen. sich aufs warme badetuch legen, und sich von der sonne trocknen lassen. reden, lesen, musik hören. die wolken beobachten. dösen, träumen. an der eigenen haut riechen, die nach see schmeckt.
in meinem leben hat sich in den letzten 8 monaten einiges verändert, zu merken, dass ein tag am see auch dieses jahr noch derselbe ist wie letztes jahr, tut gut.